Bluthochdruck im Herz Glossar

Glossar

Bluthochdruck

Eine arterielle Hypertonie (Bluthochdruck) besteht, wenn der Blutdruck den Wert von 140/90 mmHg überschreitet. Ab dieser Grenze steigt das Risiko für Organschäden deutlich an, wenn der Blutdruck diesen Wert dauerhaft übersteigt.

Behandlung des Bluthochdrucks in der praxis westend

Die praxis westend hat sich in der Behandlung des Bluthochdrucks spezialisiert und behandelt pro Jahr mehrere tausend Bluthochdruck Patienten. Diese Patienten leiden zum Teil unter einem sehr ausgeprägten Bluthochdruck und benötigen einen Spezialisten. Es sind zum Teil bereits Folgeerkrankungen (z.B. Herzinfarkt oder Schlaganfall) eingetreten oder der Blutdruck ist nur über mehrere Medikamente oder Kombinationstherapien schwer einstellbar. Neben der Behandlung des bereits an Bluthochdruck erkrankten Patienten besteht ein Schwerpunkt der praxis westend in der Früherkennung des Bluthochdrucks.

Ursachen, Symptome und Therapie des Bluthochdrucks

Der Blutdruck wird durch vielfältige und ineinander wirkende Mechanismen gesteuert. Der Durchmesser der Arterien, das Volumen des gepumpten Blutes und das gesamte Blutvolumen sind dabei die drei wichtigsten beeinflussbaren Faktoren. Der Bluthochdruck wird in eine essentiellen Hypertonie bzw. sekundäre Hypertonie unterteilt:

Essentielle Hypertonie: Häufigste Form der arteriellen Hypertonie . Bei ca. 85-90% aller Patienten, die an arteriellem Bluthochdruck leiden, besteht diese Form der Hypertonie. Eine spezifische Ursache der essentiellen Hypertonie ist nicht bekannt. Das Entstehen ist multifaktoriell bedingt und ist in der Erstmanifestation (Alter des Betroffenen), Entwicklung und Ausprägung stark von der Lebensweise bzw. Verhaltensweisen und Veranlagung des Betroffenen abhängig.

Sekundäre Hypertonie: Jede Erkrankung der Nieren, die das Nierengewebe dauerhaft schädigt, kann einen Bluthochdruck verursachen. Es bildet sich ein Teufelskreis, da der entstehende hohe Druck in den Gefäßen das Nierengewebe weiter schädigt und somit der Vorgang beschleunigt wird.
Auch wenn die Nierenarterie verengt ist, und dadurch die Niere nur ungenügend mit Blut versorgt werden kann, versucht diese die Durchblutung durch eine Erhöhung des gesamten Blutdruckes zu steigern.

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Seltener können hormonelle Störungen durch Fehlregulationen den Blutdruck erhöhen. Beispiele dafür sind das Cushing-Syndrom, Conn-Syndrom und das Phäochromozytom.

Bluthochdruck wird nach der Deutschen Hochdruckliga – Deutsche Hochdruckliga in folgende Kategorien eingeteilt:

Kategorie

systolisch ("oberer" Wert)
(mmHg)

diastolisch ("unterer" Wert) (mmHg)

optimal

< 120

< 80

normal

120-129

80-84

hoch normal

130-139

85-89

leichter Bluthochdruck
(Grad 1)

140-159

90-99

mittelschwerer Bluthochdruck (Grad 2)

160-179

100-109

schwerer Bluthochdruck
(Grad 3)

>= 180

>= 110

isolierter systolischer Bluthochdruck

>= 140

< 90

Mehrere Verhaltensweisen spielen eine Rolle in der Entstehung der Hypertonie. Wichtig und verbreitet sind das Rauchen, Übergewicht, wenig körperliche Bewegung, ein hoher Kochsalz- und Alkoholkonsum sowie Stress. Stress, z.B. die sog. „Weisskittelhypertonie“ verursacht meist nur einen zeitlich begrenzten Bluthochdruck.
Dass der Blutdruck mit zunehmendem Alter kontinuierlich ansteigt, liegt in der über die Jahre entstehenden Arteriosklerose, einer Verkalkung der Gefäße, begründet.

Das Herz wird bei steigendem Blutdruck zunehmend belastet. Bei Patienten mit vorgeschädigtem Herz kann es deshalb zu einer Herzüberbelastung und einem Herzversagen kommen.

Eine spezielle Form des Bluthochdrucks ist die Schwangerschaftshypertonie, welche ausschließlich bei schwangeren Frauen auftritt, sich jedoch nicht in allen Fällen nach der Schwangerschaft wieder normalisiert.

Der Bluthochdruck löst sehr lange keine Symptome und Beschwerden aus. Er ist jedoch deshalb keineswegs ungefährlich. Die Beschwerden entstehen meist erst wenn ein Organ durch den Bluthochdruck stark beschädigt worden ist. Häufig betroffene Organe sind die Nieren, Augen, das Herz und das Gehirn. Die daraus entstehenden, meist unspezifischen Symptome sind Übelkeit und Erbrechen, sowie Müdigkeit und Kopfschmerzen.
Obwohl die sekundäre Hypertonie sehr viel weniger häufig ist als die essentielle oder primäre, muss sie beim Neuauftreten eines Bluthochdruckes ausgeschlossen werden. Wichtig ist dies deshalb, weil im Falle einer sekundären Hypertonie die Grunderkrankung therapiert werden kann, was bei der häufigeren primären Hypertonie nicht möglich ist.

Die Blutdruckmessung ist natürlich ein zentrales Element der Diagnose. Um die Diagnose der arteriellen Hypertonie stellen zu können, sind immer mehrere Blutdruckmessungen an mehreren Tagen oder eine 24-Stunden Messung notwendig. Eine einzelne Messung kann keine verlässliche Aussage machen. Gemessen wird an beiden Oberarmen mit einer aufblasbaren Blutdruckmanschette.
Ist die Diagnose des arteriellen Bluthochdruckes gestellt, müssen die Organe nach durch diese Erkrankung verursachten Schäden untersucht werden. Je höher der Blutdruck und je jünger der Patient ist, desto intensiver muss nach dem Grund der Erkrankung gesucht werden. Wie bereits oben erwähnt, wird der Grund der Erkrankung nur in ca. 10% der Fälle gefunden.
Grundsätzlich soll neben der medikamentösen Therapie immer auch eine Anpassung der Lebensgewohnheit erfolgen. Auf folgende Verhaltensweisen soll besonders geachtet werden:
Stoppen (keine Reduktion!) des Nikotinkonsums. Bei der Ernährung ist auf eine ausgeglichene, salzarme, aus möglichst wenig tierischen Fetten bestehende Ernährung mit viel Gemüse und Früchten zu achten. Ferner ist der Alkoholkonsum auf 5dl Bier oder 3dl Wein pro Tag einzuschränken.
Nicht weniger wichtig ist allerdings auch eine regelmäßige körperliche Aktivität, welche bevorzugt im Rahmen eines regelmäßigen Ausdauertrainings erfolgen sollte. So kann sie beispielsweise aus mindestens 3x 45min marschieren, joggen, Fahrrad fahren oder schwimmen pro Woche bestehen.
Die primäre Hypertonie kann nicht ursächlich behandelt und geheilt werden. Das Ziel der Behandlung ist der Schutz der durch den hohen Blutdruck gefährdeten Organe. Da die Krankheit an sich keine Symptome zeigt, ist es besonders wichtig, dass die verwendeten Medikamente keine Nebenwirkungen verursachen.
Bei der medikamentösen Therapie werden Blutdruckwerte von <135/85 mmHg angestrebt. Dabei wird der Blutdruck schrittweise diesem gewünschten Wert angenähert.

Bevorzugt wird eine Kombination von Medikamenten verwendet. Dadurch müssen die einzelnen Medikamente weniger hoch dosiert werden, was die Nebenwirkungen der einzelnen Präparate erheblich reduziert. Die wichtigsten Vertreter dieser Medikamente werden in der Folge kurz vorgestellt:

Kalziumantagonisten (Kalziumkanalblocker):
Die Kalziumantagonisten hemmen die Aktivität der Gefäßmuskulatur. Damit wird der Gefäßdurchmesser größer und der Blutdruck sinkt.

ACE-Hemmer (Angiotensin converting enzyme-Hemmer):
Dies sind Medikamente, die den Gefäßwiderstand im Körper senken und so das vorwärts Pumpen in die Hauptschlagader erleichtern. Die ACE- Hemmer blockieren die Herstellung eines Hormons, welches die Arterien verengt. Gleichzeitig reduzieren sie die Umbauprozesse die im Herzmuskel ablaufen.

Beta-Blocker (Beta-Rezeptoren blockierende Medikamente):
Die Beta-Blocker verhindern ein Wirken der Stress-Hormone an den Gefässen sowie am Herzmuskel und verlangsamen so die Herzfrequenz. Dies ermöglicht eine bessere Durchblutung des Herzmuskels und führt zu einem Absinken des Blutdruckes in den Gefäßen. Auch Beta-Blocker haben wie die ACE-Hemmer einen günstigen Einfluss auf die im Herzmuskel stattfindenden Umbauprozesse.

Angiotensin II- Antagonisten (Angiotensin II- hemmende Medikamente):
Diese Medikamente hemmen nicht wie die ACE- Hemmer die Herstellung, sondern die Wirkung des Hormons Angiotensin II, welches die Arterien verengt.

Diuretika (Wasser treibende Medikamente):
Sie helfen die überschüssige Flüssigkeit auszuscheiden, die im Gewebe eingelagert worden ist. Damit kann die gesamte Flüssigkeitsmenge in den Gefäßen und somit das zu befördernde Blutvolumen reduziert und das Herz entlastet werden.