Herzschrittmacher im Herz Glossar

Glossar

Herzschrittmacher

Ein Schrittmacher ist ein kleiner Taktgeber für Menschen, deren Herz zu langsam schlägt (Bradykardie) oder Pausen macht. Das kleine Gerät registriert ständig die Herztätigkeit und gibt bei verlangsamter Herztätigkeit elektrische Impulse ans Herz ab.

Schrittmacher-Implantation und Kontrolle in der praxis westend

Die praxis westend kontrolliert im Rahmen einer mindestens einmal wöchentlichen Sprechstunde die Funktion der Schrittmacher von Schrittmacher-Patienten. Es stehen diesbezüglich alle auf dem Markt verfügbaren Abfragegeräte zu Verfügung. Patienten, die einen Schrittmacher benötigen, können von unserer praxis implantiert werden.

Technik des Herzschrittmachers

Der Schrittmacher ist etwa so groß wie eine Streichholzschachtel und besitzt einen kleinen, elektronischen Schaltkreis sowie eine Lithiumbatterie.
Ein bis zwei dünne Drähte (Sonden) verbinden das Gerät mit dem Vorhof und/oder der Herzkammer. Sie überprüfen die Herzaktivität und leiten diese Information an den Herzschrittmacher weiter. Gegebenenfalls werden elektrische Impulse ausgesendet. So wird eine optimale Herzfrequenz und damit eine ausreichende Sauerstoffversorgung der Organe sichergestellt. Das Programm des Schrittmachers lässt sich an die individuellen Bedürfnisse des Trägers anpassen. Nach Angaben des Deutschen Herzschrittmacher-Registers wurden im Jahr 2005 in Deutschland mehr als 65.000 Schrittmacher eingesetzt.

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Es gibt prinzipiell 3 verschiedene Arten von Schrittmachern:

  • Einkammersysteme: 1 Sonde (Vorhof oder rechte Kammer)
  • Zweikammersysteme: 2 Sonden (Vorkammer und rechte Kammer)
  • Frequenzadaptives System: Die ausgesendeten Impulse (Vorhof oder Kammer) passen sich in der Frequenz der Aktivität bzw. der Lebensvorgänge des Patienten an.

Der jeweilige Schrittmachertyp wird mit drei Buchstaben abgekürzt, beispielsweise VVI oder DDD. Allgemein gilt: A bedeutet Atrium (Herzvorhof), V bedeutet Ventrikel (Hauptkammer) und D (Dual) für beide Herzbereiche.

Es gibt bestimmte Herzerkankungen, bei denen der lebenswichtige Muskel zu langsam schlägt oder Pausen macht. In Abhängigkeit der Ausprägung ist eine Schrittmacherimplantation erforderlich. Hierzu gehören höhergradige Störungen der Erregungsbildung und Erregungsleitung z.B. der SA Block und AV Block , die Sinusknoten-Dysfunktion (Sick-Sinus-Syndrom), das Karotissinus-Syndrom und die Bradyarrythmie. Eine spezielle Indikation ist die biventrikuläre Stimulation (CRT = kardiale Resynchronisationstherapie) bei Herzschwäche und Linksschenkelblock.

Implantation eines Herzschrittmachers

Eine Herzschrittmacherimplantation dauert meist weniger als eine Stunde. Eine Stelle unterhalb des Schlüsselbeins wird lokal betäubt. Über einen kleinen Hautschnitt und die Vene unterhalb des Schlüsselbeins werden die Sonde (Elektrode) unter Röntgenkontrolle ins Herz geschoben. Beim Einkammerschrittmacher wird sie in dem Teil des Herzmuskels platziert, der stimuliert werden soll (Vorhof oder Kammer), beim Zweikammerschrittmacher wird jeweils eine Elektrode in den Vorhof und eine in die Hauptkammer implantiert. Erst wenn diese einwandfrei funktioniert, wird die Elektrode ans Schrittmachergerät angeschlossen. In einer kleinen "Gewebe-Tasche" zwischen den Brustmuskeln wird der Herzschrittmacher unterhalb des Schlüsselbeins implantiert. Abschließend vernäht der Arzt die Schnittstelle mit einigen Stichen. Die Elektroden wachsen dann innerhalb einiger Wochen in den Herzmuskel ein.