Künstliche Herzklappe im Herz Glossar

Glossar

Künstliche Herzklappe

In Deutschland leben etwa 200.000 Menschen mit einer künstlichen Herzklappe.

Das Einsetzen einer künstlichen Herzklappe wird notwendig, wenn nur durch eine Operation die Funktion einer geschädigten Herzklappe wieder hergestellt werden kann.

Herzklappen Patienten

Wir betreuen Patienten mit künstlichen Herzklappen im Rahmen von Verlaufskontrollen, bei der richtigen Einstellung der Antikoagulation oder beraten sie im Hinblick auf eine geeignete Endokarditisprophylaxe.

Ziel unserer Tätigkeit ist es dabei immer, Ihnen ein weitestgehend normales Leben trotz Herzklappenersatz zu ermöglichen.

Leben mit einer Herzklappenprothese

Fast alle Patienten können mit einer Herzklappenprothese ein normales Leben ohne Einschränkungen führen. Auch die Lebenserwartung ist heute nicht mehr vermindert. Da die Schädigung des Herzens oft durch eine jahrelange Krankheit eingetreten ist, muss sich der Herzmuskel allerdings nach der Operation für einige Zeit, von wenigen Wochen bis zu einem halben Jahr, wieder erholen. Je nach Klappentyp müssen für einige Zeit oder auch lebenslang gerinnungshemmende Medikamente eingenommen werden (Antikoagulation). Um bakterielle Entzündungen der Herzklappen zu verhindern, muss bei operativen Eingriffen, bei denen Bakterien in die Blutbahn gelangen können, prophylaktisch ein Antibiotikum gegeben werden (Endokarditisprohylaxe). Dies kann z.B. bei Zahnoperationen oder der Entfernung der Mandeln der Fall sein.

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Die künstliche Herzklappen werden heute in drei unterschiedliche Arten eingeteilt:

1. Kunststoffprothesen

Sie bestehen entweder aus einer Kippscheibe (Björk-Shirley-Prothese) oder aus zwei Flügelscheiben (bspw. Saint Jude-Prothese), welche sich je nach Blutstrom öffnen oder verschließen.
Ein Nachteil von Kunststoffprothesen besteht darin, dass die Patienten lebenslang Medikamente einnehmen müssen, welche die Blutgerinnung hemmen (Antikoagulantien). Zudem können die Blutkörperchen durch die mechanische Aktivität der Herzklappe beschädigt werden.

2. Bioprothesen

Sie bestehen zumeist aus den Herzklappen vom Schwein. Die Klappe ist an einen so genannten Stent aufgebracht. An dieser Konstruktion ist ein Nahtring befestigt, der zum Annähen der Prothese am Herzen dient . Die biologischen Prothesen bieten den großen Vorteil, dass die Patienten nicht lebenslang mit den oben genannten Antikoagulantien behandelt werden müssen. Der Nachteil von Bioprothesen besteht darin, dass sich narbige Umwandlungen im Gewebe bilden können, bei jüngeren Patienten können die Bioprothesen vorzeitig verkalken.

3. Homograft

Dies sind Prothesen, die von menschlichen Spendern stammen. Genau wie Bioprothesen besitzen sie keine blutgerinnende Eigenschaft. Die Bildung von Narbengewebe ist viel geringer als bei Bioprothesen. Sie sind sehr langlebig und müssen zum Teil gar nicht mehr ausgewechselt werden. Die Verfügbarkeit ist allerdings vergleichsweise gering, da es zu wenig Spender gibt. Aus diesem Grund werden Homograft-Herzklappen in erster Linie bei jungen Patienten verwendet.