Aufbau und Funktion des menschlichen Herzens

Das Herz

Das menschliche Herz ist ein wahres Kraftpaket - im Laufe des Lebens schlägt es ca. 3,5 Milliarden mal.

Spannende Fakten rund um das Herz

  • Das Herz eines gesunden Erwachsenen wiegt etwa 300 - 350 Gramm. Das Herz eines Blauwals wiegt etwa 600 kg bis eine Tonne.
  • Bei einem Situs inversus (Seitenverkehrtheit) liegt das Herz seitenverkehrt auf der rechten Seite. Diese anatomische Besonderheit findet sich aber nur sehr selten bei einem von 8.000-25.000 Menschen
  • Im Ruhezustand schlägt das gesunde Herz zwischen 50 und 80 Mal in der Minute. Diese Frequenz kann sich unter Belastung auf bis zu 220 Schläge pro Minute erhöhen. In der Nacht sinkt die Herzfrequenz auf 45 bis 55 Schläge in der Minute ab. Im Laufe eines durchschnittlichen Menschenlebens kommen so ca. 3 Milliarden Herzschläge zusammen.
  • Das Herz einer Spitzmaus schlägt zwischen 500-1200mal pro Minute.
  • Frauenherzen schlagen schneller als Männerherzen
  • In der Minute pumpt das Herz ca. 6 bis 8 Liter Blut durch die Blutgefäße.
  • Das menschliche Herz erzeugt genug Druck, um Blut direkt aus dem Körper bis zu 10 Meter hoch zu spritzen.
  • Im Laufe des Lebens werden ca. 250 Millionen Liter Blut durch den Körper gepumpt. Genug, um damit ca. 3 Supertanker zu füllen.

Lage und Funktionsweise des Herzens

Das menschliche Herz ist etwa faustgroß und sitzt fast in der Mitte der Brust, etwa zwischen der zweiten und fünften Rippe. Da es leicht schräg liegt, berührt ein Teil davon die linke Seite der Brust - deshalb greifen viele Menschen automatisch dorthin, wenn es um ihr Herz geht. Das Herz wird vom Herzbeutel (Perikard) umschlossen und vom seitlich angrenzenden Brustfell von beiden Lungenflügeln getrennt.

Unterhalb des Herzen liegt das Zwerchfell, das mit dem Herzbeutel verwachsen ist. Von vorn wird es vor allem durch das Brustbein geschützt.

Aufbau und Funktion des Herzens

Das Herz ist ein Hohlmuskel und arbeitet dabei wie eine Pumpe. Es hält mit seinen Kontraktionen den Blutkreislauf in Bewegung, über den alle Körpergewebe mit Sauerstoff und den notwendigen Nährstoffen versorgt werden. In einer Minute zieht es sich ungefähr 70mal zusammen (sog. Systole), wodurch die Herzkammern zusammengedrückt werden. Das Blut wird dabei aus dem Herzen in das Gefäßsystem gepresst. Wenn sich der Herzmuskel dann wieder entspannt (sog. Diastole), fließt neues Blut in das Herzen ein.

Mehr lesen »

Damit das Herz diese enorme Pumpleistung vollbringen kann, benötigt es selbst viel Sauerstoff. Diesen bekommt es über die Herzkranzgefäße, die kranzförmig um das Herz angeordnet sind. Sind die Herzkranzgefäße geschädigt, so spricht man von einer koronaren Herzkrankheit (KHK).

Aufbau des Herzens

Das Herz wird vom der Herzscheidewand in zwei Hälften (linke, rechte) geteilt, die wiederum aus einem Vorhof (linker, rechter) und einer Kammer (linke, rechte) bestehen. Vorhof und Herzkammer sind jeweils durch Herzklappen miteinander verbunden. Die Herzklappen sorgen dabei wie Rückschlagventile dafür, dass kein Blut in die falsche Richtung zurückströmen kann. Von den Vorhöfen strömt das Blut weiter in die Herzkammern und dann wieder durch Herzklappen hindurch in die abführenden Blutgefäße.

Der Blutkreislauf

Über die Atmung gelangt Sauerstoff in die Lunge und dort in die Lungenkapillaren - mikroskopisch kleine Blutgefäße. Das mit Sauerstoff angereicherte Blut strömt über den linken Vorhof in die linke Herzkammer und weiter in die Aorta (Hauptschlagader) und den großen Blutkreislauf.
Von der Aorta fließt das Blut weiter in die kleineren Arterien und schließlich bis hinein in die Körperkapillaren, wo es dann alle Körpergewebe erreichen kann. Der Sauerstoff wird an die Zellen abgegeben und dafür das im Körper entstandene Kohlendioxid sowie andere Stoffwechselprodukte ins Blut aufgenommen.
Kohlenstoffdioxidreiches/sauerstoffarmes Blut fließt nun über die Körpervenen zum Herzen und weiter in den rechten Vorhof. Von dort aus gelangt es über die rechte Herzkammer in die Lungenarterie und weiter in die Lungenkapillaren. Dort findet wieder der anfangs beschriebene Gasaustausch statt - der Kreislauf schließt sich.