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Wie werden Herzrhythmusstörungen diagnostiziert?

Donnerstag, Januar 12th, 2012
Herzrhythmusstörungen

Art und Ursache der Herzrhythmusstörung sind vielfältig

Der Begriff „Herzrhythmusstörung“ (HRSt) beschreibt eine große Anzahl von Veränderungen des Herzschlages. Es gibt harmlose Herzrhythmusstörungen, es gibt gefährliche Rhythmusstörungen (Vorboten von Herzstillstand oder plötzlichem Herztod!). Sowohl harmlose als auch gefährliche HRSt  werden manchmal gar nicht gefühlt, umgekehrt können sowohl harmlose als auch gefährliche Herzrhythmusstörungen mit ganz erheblichen Beschwerden einhergehen.

Grundsätzlich ist der Herzspezialist immer alarmiert, wenn ein Patient im Zusammenhang mit einem unregelmäßigen Herzschlag (damit ist  sowohl „zu langsam und mit Aussetzern“ als auch mit  „zu schnell“ gemeint)  Schwindel, Schwarzwerden vor den Augen oder gar Bewusstlosigkeit erlebt.

Liegt so eine Situation vor,  sollte sofort eine ärztliche Vorstellung erfolgen!

Im Umkehrschluss kann das Fehlen dieser Beschwerden leider  nicht auf die Harmlosigkeit Rückschlüsse erlauben, eine Abklärung ist auch hier geboten, hat aber etwas mehr Zeit.

Eine weitere Überlegung spielt noch eine große Rolle: viele Erkrankungen im Körper können auch bei völlig gesunden Herz zu Herzrhythmusstörungen führen, es muss also immer Alles im Auge behalten werden, der Ausschluss einer Herzerkrankung alleine ist zwar ein wichtiger Schritt, beendet aber oft nicht die Herzrhythmusstörungen.

Tatsächlich ist die einfachste und wichtigste Untersuchung die Anfertigung eines Elektrokardiogramms während der Herzrhythmusstörungen. Schwierig wird es bei Rhythmusstörungen,  die nur einmal pro Woche/Monat / Jahr  kurz auftreten. Trotzdem bietet diese Untersuchung soviel Information – und ist gleichzeitig komplett schonend – dass man sie immer im Zusammenhang mit Herzrhythmusstörungen durchführen wird.

Meist wird dann auch rasch ein Belastungs-EKG empfohlen. Zum einen gibt es eine Reihe von Menschen bei denen Herzrhythmusstörungen nur unter der Belastung auftreten, zum anderen hilft diese Untersuchung eine der häufigsten Ursachen gefährliche Herzrhythmusstörungen aufzudecken : koronare Herzerkrankung, also Durchblutungsstörung am Herzmuskel .

Aus ähnlichen Überlegungen wird meist eine Ultraschalluntersuchung des Herzens erfolgen, sehr viele Herzerkrankungen verrraten sich alleine schon hier oder eben durch die Kombination der Ultraschalluntersuchung und der körperlichen Belastung .

Eine weitere sehr wichtige Rolle nimmt die Aufzeichnung eines EKGsüber 24 oder 78 h ein, ebenso stehen Aufzeichnungsgeräte zur Verfügung,  die eine ganze Woche mitgegeben werden können, schließlich auch Aufzeichnungsgeräte in der Größe einer Scheckkarte , die der Patient für Wochen oder gar Monate erhalten kann .

Mithilfe dieser Untersuchungen, und wie oben beschrieben, mit offenem Blick für Veränderungen außerhalb des Herzens (  zum Beispiel der Schilddrüse oder einer Entzündung im Körper oder der Nebenwirkung von Medikamenten oder den Mangel von Mineralien usw. usw.)  gelingt es in den allermeisten Fällen, die Art und die Ursache der Herzrhythmusstörungen zu bestimmen.

Erst dann kann die Behandlung erfolgen!